Boom der Ferienvermietung in Corralejo - Schon der zweitgrößte Urlaubsort der Kanaren nach Bettenanzahl
Boom der Ferienvermietung in Corralejo
Mit seinen über 6.000 Betten etabliert sich Corralejo als zweitgrößtes Urlaubsziel der Kanaren nach der Anzahl an Ferienunterkünften, knapp hinter Arona auf Teneriffa. Dies zeigt ein kürzlicher Bericht, der die touristische Unterbringung auf den Inseln unter die Lupe nimmt.
Immer vielfältigeres Angebot
Neben den traditionellen Hotels und Appartements ist die Ferienvermietung in den letzten Jahren auf Fuerteventura stetig gewachsen. Allein in Corralejo summieren sich bereits über 6.000 Betten, größtenteils in Einfamilienhäusern, die über den ganzen Touristenort verstreut sind.
Dies erweitert das Unterkunftsangebot und zieht einen unabhängigeren Tourismus an, der auf der Suche nach einem anderen Erlebnis ist, sowie Besucher von anderen Inseln. Es wirft aber auch Auswirkungen auf den Alltag der Einwohner auf, die eine angemessene Regulierung erfordern.
Profil der Eigentümer
Laut Bericht gehören 71% der Ferienunterkünfte Privatpersonen und der Rest juristischen Eigentümern. Die Hälfte besitzt nur eine Immobilie, während ein Viertel zwischen 2 und 4 Ferienwohnungen hat.
4,3% der Eigentümer machen über 50% des Angebots aus, da sie jeweils über 50 Objekte besitzen. Es handelt sich hauptsächlich um Unternehmen und auswärtige Investoren, die von der hohen Rentabilität des Feriengeschäfts auf der Insel angezogen werden.
Stärkere Konzentration in nicht touristischen Zonen
Anders als auf Gran Canaria und Teneriffa befinden sich auf Fuerteventura mehr als 58% der Ferienunterkünfte in etablierten Touristenorten wie Corralejo oder Morro Jable. Der Rest verteilt sich auf nicht touristische Gebiete wie Puerto del Rosario, Lajares oder Pájara.
Die Gemeinde mit den meisten Ferienwohnungen pro Einwohner ist jedoch La Oliva. Dort nähern sich Ziele wie El Cotillo bereits fast 100 Tourismusbetten pro 100 Einwohner.
Regulierung für nachhaltiges Wachstum
Der Boom der Ferienvermietung hat zwar das Tourismusangebot Fuerteventuras diversifiziert, ist aber nicht frei von Kontroversen. Die Überlastung bestimmter Gebiete verursacht Unannehmlichkeiten unter den Bewohnern und negative Auswirkungen, die einer Lösung bedürfen.
Daher plädieren Forscher und Unternehmer für eine Regulierung dieses Segments durch eine Begrenzung der Lizenzen in Abhängigkeit von der Tragfähigkeit jedes Ortes. So ließe sich ein nachhaltiges und bewohnerfreundliches Tourismusmodell erreichen.
Chance zur Belebung der Inselwirtschaft
Jenseits seiner Schattenseiten hat das Wachstum der Ferienvermietung einen wirtschaftlichen Impuls für Fuerteventura bedeutet. Branchen wie Bau, Gastronomie und Handel wurden angekurbelt.
Zudem zieht es einen Tourismus mit höherer Kaufkraft und mehr Stabilität über das ganze Jahr an, was die Saisonabhängigkeit abschwächt.
Daher bietet sich bei angemessener Planung diese Vermietungsform als perfekte Ergänzung zum Hotelangebot an, um die Insel als erstklassiges Reiseziel zu etablieren.